Bei der Vertreterversammlung wurden Marlies Remberg und Horst Hochmann einstimmig zu neuen Ehrenmitgliedern gewählt. Der lang anhaltende Applaus der Delegierte machte deutlich: Diese Auszeichnung haben beide mehr als verdient. Ihr Portrait fasst die wichtigsten Etappen ihrer bisherigen Zeit im TV Jahn zusammen:
Marlies Remberg ist seit Jahrzehnten unermüdlich für den Verein tätig. Ihre Reise begann am 1. Januar 1968, als sie Mitglied des Vereins wurde. Bereits ein Jahr später übernahm sie die Rolle der ersten hauptamtlichen Geschäftsführerin, eine Position, die sie für etwa 3 Jahre im Keller der Johannesschule ausübte.
Im Jahr 1969 begann Marlies als Übungsleiterin für das Mutter-Kind-Turnen und blieb es 38 Jahre lang - bis zu ihrem 60. Lebensjahr. 1970 erwarb sie ihren Übungsleiterschein und wurde dadurch zu einer bekannten Figur in Rheine. „Mich erkennen immer noch Leute von damals und begrüßen mich freundlich, wenn ich durch die Stadt laufe“, berichtet sie.
In den 1980er Jahren war Marlies mehrere Jahre lang Abteilungsleiterin der Volleyballabteilung Trainerin verschiedener Volleyballmannschaften. Sie leitete Hobbygruppen und half bei zahlreichen Veranstaltungen, Turnieren und Länderspielen, die der TV Jahn damals ausrichtete. Als Vorsitzende des Volleyballkreises und Trägerin der Ehrennadel des westdeutschen Volleyballverbandes, hat sie maßgeblich zur Förderung des Volleyballsports beigetragen.
Neben ihrer Tätigkeit als Übungsleiterin für Frauengymnastik in der Halle der Südeschschule, wo sie zwei Jahre lang aktiv war, engagierte sich Marlies auch in der Seniorengemeinschaft und ist heute noch Organisatorin der Kartenspielrunde. Sie war zudem Übungsleiterin für Walking und Nordic Walking in den 2000ern.
Von 1990 bis 1994 arbeitete Marlies im Mini Club, dem Vorläufer des heutigen Kindergarten Mobile, als Bewegungserzieherin, wo sie zweimal pro Woche mit Kindern ab drei Jahren arbeitete. Ihre Liebe zur Arbeit mit Kindern war stets spürbar und sie sagt rückblickens: "Mit Kindern habe ich immer sehr gerne gearbeitet."
Als aktive Sportlerin spielte Marlies von 1970 bis 1995 Volleyball. Sie ist bis heute Mitglied einer Gymnastikgruppe, spielte Tennis und ist seit rund 15 Jahren im Seniorentanz aktiv.
Horst Hochmann wurde am 15. Dezember 1937 in Ostpreußen geboren. Ende 1944 floh er mit seiner Mutter und seinen Geschwistern und strandete zunächst in Sachsen, bevor die Familie über ein Auffanglager in Osnabrück nach Bersenbrück umzog. Dort besuchte Horst die Schule.
1956 trat Horst in die Bundeswehr ein und erwarb 1957 den Übungsleiterschein bei der Sportschule der Bundeswehr. Im Juni 1961 zog er aufgrund seiner Bundeswehrtätigkeit nach Rheine.
Horst erinnert sich: "Als ich nach Rheine kam, habe ich die Sportplätze aufgesucht, weil ich immer Sport machen wollte." Im Jahnstadion stieß er zu einer Faustballgruppe und wurde Mitglied des damals kleinen TV Jahn. "Dieter, der war auch schon da", erzählt er (Anm.: Gemeint ist Klaus-Dieter Remberg, Ehrenpräsident des TV Jahn).
Seit dem 1. Juli 1962 ist Horst Mitglied im TV Jahn und spielte dort Faustball. Er nahm an Wettkämpfen teil, die ihn bis nach Berlin (Zehlendorf) und ins Ruhrgebiet führten. "Das hat immer viel Spaß gemacht", sagt Horst. Als jüngster Spieler musste er hinten spielen, weil er der schnellste war.
Dank seines Übungsleiterscheins konnte Horst direkt als Übungsleiter im TV Jahn tätig werden. Er leitete die Gruppe "Jedermann" für Männer, in der Fußball und Prellball gespielt wurden, sowie die "Er-und-Sie-Gruppe". Von 1962 bis 2024 war Horst ohne Unterbrechung Übungsleiter im TV Jahn und betont: "Nie woanders."
Seit 1975 ist Horst als Gründungsmitglied der Tennisabteilung engagiert und war sowohl als Spieler als auch als Trainer aktiv. Unter der Federführung von Giesbert Ahrens half er beim Bau der Tennisanlage und qualifizierte sich zum Fachsportlehrer Tennis. "Jeder, der halbwegs mit dem Ball umgehen konnte und den Schläger nicht geworfen hat, konnte Tennistrainer werden", sagt Horst heute. Bis zur Corona-Pandemie war er Tennistrainer, danach stand er nie wieder auf einem Tennisplatz. "Wenn ich in den Keller gehe, nehme ich manchmal einen Schläger in die Hand und hole zum Schlag aus. Das fühlt sich immer noch toll an," berichtet er wehmütig.
Besonders Freude bereitete ihm die Arbeit mit Kindern. "Ich hatte immer einen guten Draht zu den Kindern und bin ihnen mit viel Geduld begegnet. Das haben die Kinder gespürt. Sie mochten mich glaube ich auch immer sehr."
1985 erhielt Horst die Ehrennadel des Münsterländischen Turngaus für besondere Verdienste um die Förderung des Sports. Bis 2024 leitete er die Gymnastikgruppe "Er-und-Sie", in der überwiegend Volleyball gespielt wurde.
Nach seiner Pensionierung am 31. März 1991 arbeitete Horst zudem in der Geschäftsstelle des TV Jahn mit, wobei sein Schwerpunkt auf der Verwaltung der Tennishallen lag. Sechs Jahre lang war Horst technischer Leiter im geschäftsführenden Vorstand, bevor er Platz für andere machte, um sich wieder mehr seiner Leidenschaft als Übungsleiter zu widmen. "Mir fehlte die Zeit als Übungsleiter, das war immer mehr mein Ding. Darum habe ich Platz für andere gemacht."
Horst Hochmann ist ein Mann, der stets die Zusammenarbeit mit Menschen und das Vermitteln von Wissen geliebt hat. Seine Hingabe und sein Engagement für den TV Jahn machen ihn zu einem würdigen Ehrenmitglied.