140 Jahre TV Jahn
Unsere Geburtstagsfeier

140 Jahre sind ein stolzes Alter. Der TV Jahn feiert ein besonderes Jubiläum und darf auf viele Erfolge und große Leistungen zurückblicken. Er ist über die Jahre zu einem Groß- und Vorzeigeverein gewachsen. Höhepunkt des Jubiläumsjahrs war der Festakt am 15. Oktober. Eine Feier, die zu dem Verein passt: Keine Anstandsfete, sondern bunt, vielfältig, kommunikativ, spannend. Und zugleich 100 Minuten Werbung für sein Sportangebot für jedermann/jedefrau in jedem Alter. Wer sich selbst lobt, muss es gut machen. Und Kreativität wagen. „Wir sind eher ein energiegeladener Teenager im Körper eines Traditionsvereins“, sagt Präsident Stefan Gude in seiner Begrüßung. Nur kurz verweist er auf bekannte Zahlen: Über 10000 Mitglieder, über 500 Sportangebote, 400 ehrenamtliche Übungsleiter, 250 hauptamtlich Mitarbeitende. Da kann man sich zurücklehnen und ausruhen, oder? Stefan Gude aber fordert: „Dieser Geburtstag ist für uns auch ein Startsignal für das, was noch kommt.“ Das schürt Neugier.

140 Jahre sind ein stolzes Alter. Der TV Jahn feiert ein besonderes Jubiläum und darf auf viele Erfolge und große Leistungen zurückblicken. Er ist über die Jahre zu einem Groß- und Vorzeigeverein gewachsen. Höhepunkt des Jubiläumsjahrs war der Festakt am 15. Oktober. Eine Feier, die zu dem Verein passt: Keine Anstandsfete, sondern bunt, vielfältig, kommunikativ, spannend. Und zugleich 100 Minuten Werbung für sein Sportangebot für jedermann/jedefrau in jedem Alter. Wer sich selbst lobt, muss es gut machen. Und Kreativität wagen. „Wir sind eher ein energiegeladener Teenager im Körper eines Traditionsvereins“, sagt Präsident Stefan Gude in seiner Begrüßung. Nur kurz verweist er auf bekannte Zahlen: Über 10000 Mitglieder, über 500 Sportangebote, 400 ehrenamtliche Übungsleiter, 250 hauptamtlich Mitarbeitende. Da kann man sich zurücklehnen und ausruhen, oder? Stefan Gude aber fordert: „Dieser Geburtstag ist für uns auch ein Startsignal für das, was noch kommt.“ Das schürt Neugier.

Alles fing vor 140 Jahren recht übersichtlich an, mit gerade 33 Gründungsmitgliedern. Stefanie und Marlene Remberg nahmen die Gäste mit auf eine Zeitreise durch die ersten 90 Jahre des TV Jahn, von 1885 bis 1975, berichteten vor allem über die Anfänge. Für die beide war es zugleich eine Reise durch die eigene Familiengeschichte. Denn schon ihre Vorfahren Wilhelm Remberg (1877-1956) und Heinrich Remberg (1903-1975) waren im Verein aktiv, als Spielwart bzw. Oberturnwart. (Bericht zur Zeitreise siehe unten). Doch es war der Vater von Stefanie Remberg, Klaus-Dieter Remberg, der den TV Jahn ab den 70er-Jahren in die Liga der Großvereine führte und zu dem machte, was er heute ist: Die überragende Institution für den Sport in der Region. Er ist „Mister TV Jahn“, der Vereinsarchitekt, alle kennen ihn, er genießt enorme Wertschätzung. „Es gibt keine Auszeichnung, die Deiner Leistung gerecht wird“, griff Vorstandsvorsitzender Ralf Kamp bei der Wahl seines Kompliments dann ganz hoch. Alle Gäste waren seiner Meinung und applaudierten ihrem Ehrenpräsidenten mit Standing Ovations. Der emotionale Höhepunkt des Festaktes. Doch große Dinge fangen oft ziemlich klein an, auch mit Rückschlägen. Veränderungen brauchen ihre Zeit. „Mein Start als Vorsitzender war holprig, 1973 musste ich ein Misstrauensvotum überstehen“, erinnerte sich Remberg. 1972 war er mit 29 Jahren zum ersten Mal zum Jahn-Chef gewählt worden, davor einmal durchgefallen. Ab dann aber war er mit nimmer endender Energie der Macher des heutigen Großvereins. „Mein ganzes Leben ist vom TV Jahn geprägt worden“, sagt der Ehrenpräsident in der Rückschau. Klaus-Dieter Remberg und seine vielen Mitstreiter haben auf ihrem langen und anstrengenden Weg immer auch auf andere geschaut, frei nach der Maxime: „Was können wir lernen?“

Alles fing vor 140 Jahren recht übersichtlich an, mit gerade 33 Gründungsmitgliedern. Stefanie und Marlene Remberg nahmen die Gäste mit auf eine Zeitreise durch die ersten 90 Jahre des TV Jahn, von 1885 bis 1975, berichteten vor allem über die Anfänge. Für die beide war es zugleich eine Reise durch die eigene Familiengeschichte. Denn schon ihre Vorfahren Wilhelm Remberg (1877-1956) und Heinrich Remberg (1903-1975) waren im Verein aktiv, als Spielwart bzw. Oberturnwart. (Bericht zur Zeitreise siehe unten). Doch es war der Vater von Stefanie Remberg, Klaus-Dieter Remberg, der den TV Jahn ab den 70er-Jahren in die Liga der Großvereine führte und zu dem machte, was er heute ist: Die überragende Institution für den Sport in der Region. Er ist „Mister TV Jahn“, der Vereinsarchitekt, alle kennen ihn, er genießt enorme Wertschätzung. „Es gibt keine Auszeichnung, die Deiner Leistung gerecht wird“, griff Vorstandsvorsitzender Ralf Kamp bei der Wahl seines Kompliments dann ganz hoch. Alle Gäste waren seiner Meinung und applaudierten ihrem Ehrenpräsidenten mit Standing Ovations. Der emotionale Höhepunkt des Festaktes. Doch große Dinge fangen oft ziemlich klein an, auch mit Rückschlägen. Veränderungen brauchen ihre Zeit. „Mein Start als Vorsitzender war holprig, 1973 musste ich ein Misstrauensvotum überstehen“, erinnerte sich Remberg. 1972 war er mit 29 Jahren zum ersten Mal zum Jahn-Chef gewählt worden, davor einmal durchgefallen. Ab dann aber war er mit nimmer endender Energie der Macher des heutigen Großvereins. „Mein ganzes Leben ist vom TV Jahn geprägt worden“, sagt der Ehrenpräsident in der Rückschau. Klaus-Dieter Remberg und seine vielen Mitstreiter haben auf ihrem langen und anstrengenden Weg immer auch auf andere geschaut, frei nach der Maxime: „Was können wir lernen?“
Eine herausragende Rolle beim Lernen und Umsetzen von großen Ideen spielt der Freiburger Kreis, die Arbeitsgemeinschaft von Großsportvereine in Deutschland. Boris Schmidt aus Hamburg ist der aktuelle Vorsitzende, und er weiß genau, worauf es ankommt. „Den TV Jahn zeichnet ein unglaublich gutes Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt aus“, betont Schmidt, „die handelnden Personen gehen respektvoll miteinander um, lassen sich ihre Freiräume.“ Komplimente sind schön, doch Boris Schmidt wendet den Blick auch nach vorne. „Es kommen sehr große Herausforderungen auf die Vereine zu“, ist er sich sicher. Der TV Jahn aber sei gerüstet, der er sei „vom Nehmerverein zum Geberverein geworden“. Was heißt: Natürlich gibt es Zuschüsse von der öffentlichen Hand, aber der TV Jahn gibt dafür sehr viel an die Menschen in der Stadt. Nicht nur ein riesengroßes Sportangebot, sondern auch den Kindergarten, die Ganztagsbetreuung, Ferienprogramm usw. Wie bringt es Boris Schmidt auf den Punkt: „Dass ein Sportverein das macht, ist etwas Ungewöhnliches; er ist nicht mehr der klassische Turnverein.“


Lasst uns reden über das lebendige Miteinander von Haupt- und Ehrenamt. Das war quasi das Motto des zweiten Teils der 140-jährigen Zeitreise, auf die der TV Jahn seine Gäste mitnahm. Ralf Kamp moderierte eine Interviewrunde mit Berthold Niemann, Hannelore Borsch, Darline Nahber und Alina Schnorr. Sie sind zugleich Menschen verschiedener Generationen, doch alle haben den TV Jahn geformt. Über Jahrzehnte, mit ganz viel Herzblut. Berthold Niemann war viele Jahre Vorsitzender der Tennisabteilung. Und damals, zu Zeiten von Boris Becker und Steffi Graf, boomte der Tennissport, es gab immer mehr Mitglieder, lange Wartelisten, aber kaum Spielplätze. „Eine vorgesehene Fläche war völlig verbuscht, die haben wir dann selbst gerodet“, erinnert er, „ein Bauer hat mit seinem Trecker die Stümpfe herausgezogen.“ Es herrschte Aufbruchstimmung. Am Ende hatte der TV Jahn sogar elf Außenund sechs Hallenplätze für den „weißen Sport“. Hannelore Borsch arbeitet bereits sehr viele Jahre im Vorstand, war schon zu Zeiten dabei, als es kaum Hauptamtliche gab. „Nur den Geschäftsführer, den Hausmeister und die Büroleitung“, zählt sie auf. Und Sportraum war knapp, da mussten die Ehrenamtler manche verrückte Idee entwickeln. „Von der Bonifatius-Schule haben wir mobile Klassenräume bekommen“, berichtet sie, „man kann auch Baracken sagen“. Zugleich änderte sich der Blick auf den Nachwuchssport, ins Zentrum rückte die ganzheitliche Entwicklung der Kinder. Der Sport wurde immer vielfältiger. Und mit welchen Emotionen blicken heute die jungen Menschen auf „ihren“ TV Jahn? „Für mich ist er ein zweites Zuhause, eben familiär“, sagt die 23-jährige Tanztrainerin Alina Schorr, „ein Ort zum Wohlfühlen, wo ich auch abschalten kann.“ Und doch ein Ort, der zu besonderen Leistungen anspornt. So tanzte und schauspielerte sie mit gerade mal 16 Jahren die Rolle des Harry Potter – in der Stadthalle Rheine vor vollem Haus. Das war aufregend, das war ein Erlebnis, das macht junge Menschen stark. Ein besonderes sportliches Highlight war für sie zudem die WM-Teilnahme in Mazedonien. Doch der Übergang vom Ehren- ins Hauptamt kann auch fließend sein, wie Darline Nahber aus der Badminton-Abteilung erzählt. Zu Beginn stand großes ehrenamtliches Engagement. Ab 2013 absolvierte sie eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau, seit 2017 ist sie fest angestellt beim TV Jahn, mit besonderer Verantwortung im Kindersport. „Wichtig ist, dass Menschen bei uns auch eine berufliche Entwicklung machen können“, betonte Ralf Kamp.

Viel Prominenz war vor Ort, zudem gehörten zwei Videobotschaften zu den Highlights des Festaktes. Digitale Geburtstagsglückwünsche überbrachten NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und auch Jonas Reckermann, der Olympiasieger im Beachvolleyball 2012 in London. Reckermann begann mit dem Volleyball beim TV Jahn, war in der Jugend zudem Leichtathlet. Und für den Landessportbund gratulierte das Vorstandsmitglied Martin Wonik. Zum Abschluss zeigte die Bambini-Tanzgruppe des TV Jahn den Gästen noch mal, wie so eine Kombination von Sport und ausgelassener Lebensfreude aussieht. Die Reise geht weiter, sicherlich zum großen 150-jährigen Jubiläum in 2035. Und auch dort steht kein Stoppschild. Die Geister, die Turnvater Jahn und seine Mitstreiter aus Rheine einst ins Leben riefen, sind immer noch putzmunter, voller Ideen und Tatendrang.

Viel Prominenz war vor Ort, zudem gehörten zwei Videobotschaften zu den Highlights des Festaktes. Digitale Geburtstagsglückwünsche überbrachten NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und auch Jonas Reckermann, der Olympiasieger im Beachvolleyball 2012 in London. Reckermann begann mit dem Volleyball beim TV Jahn, war in der Jugend zudem Leichtathlet. Und für den Landessportbund gratulierte das Vorstandsmitglied Martin Wonik. Zum Abschluss zeigte die Bambini-Tanzgruppe des TV Jahn den Gästen noch mal, wie so eine Kombination von Sport und ausgelassener Lebensfreude aussieht. Die Reise geht weiter, sicherlich zum großen 150-jährigen Jubiläum in 2035. Und auch dort steht kein Stoppschild. Die Geister, die Turnvater Jahn und seine Mitstreiter aus Rheine einst ins Leben riefen, sind immer noch putzmunter, voller Ideen und Tatendrang.
Die Geschichte des Vereins

Stefanie und Marlene Remberg haben in den Archiven gestöbert und hatten beim Festakt viel über die ersten 90 Jahre zu erzählen. Alles begann am Abend des 15. Oktober 1885. 33 Gründungsmitglieder hoben vor 140 Jahren in der Gaststätte Fuest (Eddys Pinte) den TV Rheine (so der Name damals) aus der Taufe. Er war der erste Turnverein der Stadt.
Bernhard Schmitz (1856-1932) war der erste Vorsitzende, damals hieß der noch Vereinssprecher. Er war ein Handwerker aus der Altstadt, „erfüllt vom Jahnschen Gedanken“. Also den Ideen des Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn innig verbunden. Idealismus wurde auch damals großgeschrieben. Schmitz haftete mit seinem Sparkassenbuch, also mit seinem Privatvermögen, dafür, dass Mitglieder des TV die Turnhalle des Dionysianumsnutzen durften.
Die Mitglieder des Turnvereins waren übrigens oft auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Soziale Verantwortung hatte einen hohen Stellenwert.
Mit dabei an diesem Abend im Oktober 1885 war auch Richard Kirchner (1865-1919). Und das war nun gar nicht selbstverständlich. Denn Kirchner gehörte, wie andere Mitglieder auch, der Zunft der wandernden Handwerker an, kam aus Thüringen. Und war zudem evangelisch. Aber der TV war schon damals kein „normaler“ Sportverein. „Der Verein war bereits in seinen Anfängen anders, eben bunt und vielfältig“, fasst Stefanie Remberg zusammen.
Es kamen die dunklen Jahre des Nationalsozialismus. So berichtet ein Zeitungsartikel von einer Versammlung im Oktober 1933 im Vereinslokal Evers an der Elter Straße. Die Stimmung war gedrückt. Die Vereine TV Rheine, Jahn Eschendorf und TCW fürchteten um ihre Selbstständigkeit.
Vor Ort war Erich Zeller (1903-1975), der viele Funktionen im Sport an sich zog. Unter seiner Regie wurde später auch die Zwangsvereinigung der Rheiner Turnvereine organisiert. Als Zeller an diesem Abend meinte, dass einigen im Saal wohl die richtige nationalistische Gesinnung fehle, wurde es turbulent und die Versammlung abgesprochen. Anwesende Mitglieder sangen nur noch lautstark ihre Turnerlieder. Aber es war kein Protest gegen die Nazis, sondern gegen das Aufzwingen einer neuen Vereinsstruktur.
Die Nazis instrumentalisierten den Sport, machten aus dem Jahn-Stadion die „Adolf-Hitler-Kampfbahn“. Stefanie und Marlene Remberg zeigten ein historisches Foto aus dieser Zeit, zu sehen war die Rückwand der Stadiontribüne mit der SA-Losung „Nichts für uns – Alles für Deutschland“.
Weiter ging es nach 1945 unter dem Namen TV Eintracht Rheine, erst 1948 hieß der Verein dann TV Jahn Rheine. Erster Vorsitzender nach dem Krieg war Wilhelm Weßeling (1872-1957), er steht für den Wiederaufbau des Vereins. „Der Ton muss sich ändern“, wird er zitiert. Es sollte nicht mehr nur von oben diktiert werden. Aber Demokratie musste neu geübt werden. Die ganz großen Veränderungen kamen mit Klaus-Dieter Remberg, der 1972 den Vorsitz übernahm, Sport in Rheine ganz neu dachte und den TV Jahn zu einem Vorzeigeverein formte. Für seine besonderen Verdienste erhielt er bereits 1993 das Bundesverdienstkreuz.

Stefanie und Marlene Remberg haben in den Archiven gestöbert und hatten beim Festakt viel über die ersten 90 Jahre zu erzählen. Alles begann am Abend des 15. Oktober 1885. 33 Gründungsmitglieder hoben vor 140 Jahren in der Gaststätte Fuest (Eddys Pinte) den TV Rheine (so der Name damals) aus der Taufe. Er war der erste Turnverein der Stadt.
Bernhard Schmitz (1856-1932) war der erste Vorsitzende, damals hieß der noch Vereinssprecher. Er war ein Handwerker aus der Altstadt, „erfüllt vom Jahnschen Gedanken“. Also den Ideen des Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn innig verbunden. Idealismus wurde auch damals großgeschrieben. Schmitz haftete mit seinem Sparkassenbuch, also mit seinem Privatvermögen, dafür, dass Mitglieder des TV die Turnhalle des Dionysianumsnutzen durften.
Die Mitglieder des Turnvereins waren übrigens oft auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Soziale Verantwortung hatte einen hohen Stellenwert.
Mit dabei an diesem Abend im Oktober 1885 war auch Richard Kirchner (1865-1919). Und das war nun gar nicht selbstverständlich. Denn Kirchner gehörte, wie andere Mitglieder auch, der Zunft der wandernden Handwerker an, kam aus Thüringen. Und war zudem evangelisch. Aber der TV war schon damals kein „normaler“ Sportverein. „Der Verein war bereits in seinen Anfängen anders, eben bunt und vielfältig“, fasst Stefanie Remberg zusammen.
Es kamen die dunklen Jahre des Nationalsozialismus. So berichtet ein Zeitungsartikel von einer Versammlung im Oktober 1933 im Vereinslokal Evers an der Elter Straße. Die Stimmung war gedrückt. Die Vereine TV Rheine, Jahn Eschendorf und TCW fürchteten um ihre Selbstständigkeit.
Vor Ort war Erich Zeller (1903-1975), der viele Funktionen im Sport an sich zog. Unter seiner Regie wurde später auch die Zwangsvereinigung der Rheiner Turnvereine organisiert. Als Zeller an diesem Abend meinte, dass einigen im Saal wohl die richtige nationalistische Gesinnung fehle, wurde es turbulent und die Versammlung abgesprochen. Anwesende Mitglieder sangen nur noch lautstark ihre Turnerlieder. Aber es war kein Protest gegen die Nazis, sondern gegen das Aufzwingen einer neuen Vereinsstruktur.
Die Nazis instrumentalisierten den Sport, machten aus dem Jahn-Stadion die „Adolf-Hitler-Kampfbahn“. Stefanie und Marlene Remberg zeigten ein historisches Foto aus dieser Zeit, zu sehen war die Rückwand der Stadiontribüne mit der SA-Losung „Nichts für uns – Alles für Deutschland“.
Weiter ging es nach 1945 unter dem Namen TV Eintracht Rheine, erst 1948 hieß der Verein dann TV Jahn Rheine. Erster Vorsitzender nach dem Krieg war Wilhelm Weßeling (1872-1957), er steht für den Wiederaufbau des Vereins. „Der Ton muss sich ändern“, wird er zitiert. Es sollte nicht mehr nur von oben diktiert werden. Aber Demokratie musste neu geübt werden. Die ganz großen Veränderungen kamen mit Klaus-Dieter Remberg, der 1972 den Vorsitz übernahm, Sport in Rheine ganz neu dachte und den TV Jahn zu einem Vorzeigeverein formte. Für seine besonderen Verdienste erhielt er bereits 1993 das Bundesverdienstkreuz.



































































