50 Jahre Tennisabteilung
Jubiläumsfeier & eine Geschichte über die Entstehung der Abteilung
Neben den Vertretern des Gesamtvorstands (3.v.l. Martin Möhring, 5.u.6.v.l. Stefan Gude und Magdalene Schmitz) zeigt das Bild 7 von insgesamt 10 Gründungsmitgliedern (v.l. Manfred und Resi Niemann, Doris und Bernd Fennenkötter, Horst Hochmann, Gisbert Ahrens und Berthold Niemann)
Das Bild zeigt die Spieler der Endrunde des
Doppelturniers, das am Jubiläumstag durchgeführt wurde
Rückblick von 1975 bis heute
Initiator für die Gründung der Tennisabteilung im TV Jahn war Bodo Schillo. In einem alten Protokoll ist festgehalten, dass sich im Sommer 1975 im Stadtpark-Restaurant 66 Personen einfanden – ein deutliches Zeichen für den großen Bedarf an einem neuen Tennisverein in Rheine. Zu dieser Zeit gab es dort nur Rot-Weiß, Blau-Weiß und den Tennisclub Mesum, bei dem eine Aufnahme nicht einfach war, da man Bürgen benötigte. Willm Voss schrieb dazu: „Der weiße Sport wird beim TV Jahn zum Volkssport.“ Das zeigte sich schon bald an den zahlreichen Anmeldungen.
Da der TV Jahn zunächst über keine eigenen Plätze verfügte, stellte die Stadt der Abteilung zwei Kunststofffelder hinter dem Jahnstadion zur Verfügung. Willm Voss fasste die ersten zehn Jahre später im „Überschlag“ zusammen: Der enorme Andrang in der jungen Abteilung und die wenigen zur Verfügung stehenden Stunden führten zu Engpässen. Die meisten Mitglieder hatten kaum Erfahrung im Tennis, wurden aber von den technischen Leitern Hermann Evelt, Hubert Schmidt und Horst Hochmann angeleitet. Schnell wuchs eine Sportgemeinschaft zusammen, die neben dem Sport auch die Geselligkeit pflegte. Zunächst nutzte man einen Wohnwagen als Treffpunkt, bald darauf wurde eine Holzhütte angeschafft – legendäre Feste inklusive. Für den Winter mietete die Abteilung die Traglufthalle des TC Blau-Weiß Rheine.
Erste Abteilungsleiterin war Elisabeth Kilp, die im November 1975 von Heinz Schräder abgelöst wurde. 1976 übernahm Willm Voss das Amt und führte die Abteilung zehn Jahre lang. Es folgten Klaus Sahlmüller und schließlich Günter Zühlke, bevor 1996 Manfred Niemann die Leitung übernahm. Willm Voss und Günter Zühlke sind inzwischen verstorben, sollen aber wegen ihrer großen Verdienste in Erinnerung bleiben.
Die Mitgliederzahl wuchs schnell. Bereits ein halbes Jahr nach der Gründung standen über 200 Personen, teils auf Wartelisten. 1976 beschloss der Gesamtvorstand den Bau von sechs Ascheplätzen an der Germanenallee. Viele Mitglieder erinnern sich noch an das Roden des Wäldchens auf dem Grundstück, das die Stadt zur Verfügung stellte. 1977 wurde gebaut, und im Frühjahr 1978 standen die ersten Plätze zur Verfügung.
Ab 1977 nahm die Abteilung an den offiziellen Meisterschaften des Westfälischen Tennisverbands teil – zunächst mit einer Damen- und einer Herrenmannschaft. Parallel begann das regelmäßige Jugendtraining. Die meisten Mitglieder waren Anfänger, doch engagierte Übungsleiter wie Horst Hochmann, Günter Kastner, Georg Kindler, Gaby Wehning, Resi und Berthold qualifizierten sich rasch zu Tennistrainern. Sie legten Wert darauf, Kindern wie Erwachsenen von Beginn an ein technisch sauberes Tennisspiel zu vermitteln. „Von Anfang an richtig“ – so lautete das Motto, das bis heute gilt.
Das qualifizierte Training zeigte schnell Wirkung. Besonders Günter Kastner prägte die Jugendarbeit. Er war lange Jugendwart, organisierte Jugend-Stadtmeisterschaften sowie einen Austausch mit Berliner Tennisfreunden. Die Anlage mit inzwischen zehn Plätzen bot ideale Voraussetzungen für diese Veranstaltungen, die von Spielern, Eltern und Gästen gut besucht waren.
1979 zählte die Abteilung bereits 430 Mitglieder, ein Jahr später 579. Im selben Jahr wurde in Eigenleistung ein Clubhaus errichtet. Bald darauf folgte der Bau einer eigenen Tennishalle, die von zwei auf sechs Felder erweitert wurde. Dort fanden auch große Turniere wie das vereinseigene Oster-Doppelturnier und die Offenen Stadtmeisterschaften statt. Tragisch war der Brand der Halle im Juni 1995.
Das Clubhaus, seit 1979 genutzt, wird nach 40 Jahren bald durch einen Neubau ersetzt. Anfangs bewirtschafteten die Mannschaften das Haus im Wechsel. Später übernahm Günter Zühlke viele Aufgaben gleichzeitig – als Abteilungsleiter, Platzwart und Wirt. Nach seinem Rückzug wurde auf Selbstbewirtung umgestellt, was sich bewährte. Zahlreiche Helferinnen und Helfer sorgten dafür, dass der Betrieb funktionierte.
Die heutige Abteilungsarbeit verteilt sich auf viele Schultern. Sportwart Berthold, die Jugendwarte Tobias und Florian, Kinderschutzbeauftragte Michelle Kessebohm, IT-Mann Andre K., Britta Köster für die Organisation im Clubhaus sowie Christiane und Klaus Helmich und Guido Hagen tragen entscheidend zum reibungslosen Vereinsleben bei.
Besonders erwähnenswert sind die Damenmannschaften. Während die zweite Mannschaft als „Aufzug-Gruppe“ zwischen Auf- und Abstieg pendelte, sorgte eine andere Mannschaft für außergewöhnliche Erfolge. Seit 1995 wurde sie achtmal Westfalenmeister, mehrmals stieg sie in die Regionalliga West auf – die höchste deutsche Spielklasse für Damen dieser Altersklasse. Auch bei Sportlerehrungen der Stadt Rheine, des Kreises Steinfurt und des TV Jahn wurden sie vielfach ausgezeichnet.
Das 50-jährige Bestehen der Tennisabteilung zeigt eindrucksvoll, wie sich aus einer kleinen Gruppe sportbegeisterter Pioniere eine große Gemeinschaft entwickelt hat. Mit qualifiziertem Training, engagierter Jugendarbeit, sportlichen Erfolgen und viel Geselligkeit hat die Abteilung das Vereinsleben über Jahrzehnte geprägt.
Nach dem offiziellen Rückblick folgt der gemütliche Teil – mit einem Buffet, organisiert von Christiane Helmich, und hoffentlich vielen Stunden geselligen Beisammenseins.